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Amp for Email vs. Interactive Email Form Block
Für März 2021 hat Salesforce eine weitere Möglichkeit angekündigt, interaktive Inhalte in E-Mails einzubauen: Im Content Builder können dann E-Mails mit dem von Google entwickelten AMP-Standard angelegt werden. Neben dem 2020 eingeführten Interactive Email Form Block ist dies das zweite Feature, mit dem E-Mails in Salesforce Marketing Cloud interaktiv gestaltet werden können.
Wir stellen in diesem Beitrag die Unterschiede zwischen den beiden Technologien dar und zeigen, was bei ihrer Nutzung zu beachten ist.
Mehr Interaktion in der Inbox
Interaktive Elemente in E-Mails ermöglichen eine direkte Interaktion in der Inbox: Ohne den E-Mail-Client zu verlassen, kann der Empfänger sich durch Bilderkarussells klicken, Umfragen ausfüllen oder den aktuellen Status seiner Bestellung einsehen. Dadurch soll einerseits mehr Aufmerksamkeit für die Inhalte der E-Mail generiert werden. Andererseits versprechen sich Marketer davon, so auf einfachere Weise Feedback oder Daten ihrer Empfänger zu erhalten: Die Hürde, z.B. eine Bewertung direkt in einer E-Mail abzugeben, ist niedriger als bei Weiterleitung zu einer Landing Page. (Lesen Sie dazu auch unsere Blogbeiträge: Interaktive Elemente im E-Mail-Marketing richtig nutzen und Bewegende E-Mail-Newsletter )
Sowohl mit dem Interactive Email Form Block als auch mit Amp for Email können interaktive E-Mails gestaltet werden. Allerdings unterscheiden sich die beiden Features hinsichtlich der dahinterliegenden Technologie und der möglichen Anwendungsfälle.
Anwendungsfälle Amp for Email vs. Interactive Email Form Block
Der Interactive Email Form Block ist – wie der Name schon sagt – ein von Salesforce vorkonfigurierter Content Block, mit dem interaktive Formulare in E-Mails eingebaut werden können. Anhand dieser Formulare können Empfänger z.B. Profildaten ergänzen, an Umfragen teilnehmen oder Bewertungen abgeben. Die erhobenen Daten werden in Data Extensions in der Marketing Cloud gespeichert.
Auch mit AMP können Formulare erstellt werden. Darüber hinaus gibt es aber noch eine Reihe weiterer Anwendungsmöglichkeiten: So lassen sich z.B. auch Akkordeons, Sidebars und Bilderkarussells erstellen. Außerdem können Echtzeit-Daten in E-Mails dargestellt werden.
Sicher sind Funktionen wie das Bilderkarussell nicht mehr ganz neu – in Kombination mit Real-Time-Data ergeben sich allerdings interessante Anwendungsfälle. So kann man z.B. ein Bilderkarussell bauen, bei dem passend zu jedem (Produkt-)Bild aktuelle Preise und Verfügbarkeit eines Produkts angezeigt werden.
Die Technik dahinter
Die AMP-Version einer E-Mail wird als zusätzlicher MIME-Part eingebettet. Wer AMP for E-Mail nutzt, versendet also eine dritte Version neben HTML und Text. Da die AMP-Version nicht von allen Clients dargestellt werden kann, fungiert die HTML-Version als Fallback. Beide Versionen müssen separat bearbeitet werden. Vor dem Versand der ersten AMP-E-Mail müssen sich Versender über ein Registrierungsformular bei Google für den Versand registrieren.
Im Gegensatz dazu wird der Interactive Email Form Block in die bestehende HTML-Version eingefügt. Dies geschieht im Content Builder per Drag-and-Drop-Funktionalität. Zu beachten ist dabei unter anderem, dass die Stylings des Formulars den Marketing Cloud-Standards entsprechen. Nutzer von Custom Templates müssen also (Template-)Stylings in jedem E-Mail-Form-Block manuell einbauen.
Was ist zu beachten?
Wer interaktive Elemente in seine E-Mails einbaut, sollte einige Punkte berücksichtigen. Zunächst einmal ist der Aufwand für die Erstellung dieser Inhalte wesentlich höher als bei nicht-interaktiven E-Mails: Wer mit dem Interactive Email Form Block Formulare anlegt, muss zuvor nicht nur die zu erfassenden Daten definieren und sich Gedanken über eine sinnvolle Speicherung in Data Extensions machen, sondern das Formular manuell so nachbearbeiten, dass es den Stylings des restlichen Templates entspricht. Wird mit AMP ein weiterer MIME-Part angelegt, muss dieser zusätzlich zur HTML-Version gepflegt werden. Die interaktiven AMP-Elemente können auch nicht einfach per Drag-and-Drop eingefügt werden, sondern müssen von einem Nutzer mit AMP-Kenntnissen programmiert werden.
Nicht zu vernachlässigen ist auch der Aufwand beim Testen der E-Mails: Interaktive Elemente sollten immer einem intensiven Live-Testing unterzogen werden, um zu überprüfen, wie sie in verschiedenen Clients dargestellt werden und ob eine gegebenenfalls vorgesehene Datenübertragung funktioniert. Bei AMP-E-Mails kommt noch hinzu, dass diese vor dem Versand in einem Web-basierten Validierungs-Tool oder im AMP Playground validiert werden müssen.
Unterstütze Clients
Bisher werden interaktive Elemente in E-Mails nur von einer sehr eingeschränkten Zahl von Clients unterstützt. Bei AMP sind dies Gmail, Yahoo und Mail.Ru. Beim Interactive Email Form Block Apple Mail und iPhones/ iPads, Gmail, sowie Yahoo und AOL Webmail.
Fazit
Auf dem Gebiet der interaktiven Inhalte in E-Mails hat es in den letzten Jahren einige spannende Entwicklungen gegeben, die wir aufmerksam verfolgen. Neben einigen „Spielereien“ gibt es auch Funktionen, die für Empfänger (und Marketer) durchaus Nutzen stiften – insbesondere Formulare und Echtzeit-Daten. Es gibt allerdings ein großes „aber“: Bisher steht der Aufwand für Erstellung und Qualitätssicherung solcher Inhalte in einem relativ ungünstigen Verhältnis zur Zahl der Clients, die interaktive E-Mails unterstützen.
Sollte man die Idee, interaktive Elemente zu nutzen, also gleich wieder verwerfen? Wir meinen: Nein! Wer mit dem Gedanken spielt, interaktive E-Mails zu versenden, sollte aber planvoll vorgehen. An erster Stelle steht dabei eine Analyse der von den eigenen Empfängern genutzten E-Mail-Clients: Liegt der Schwerpunkt eher bei T-Online oder Outlook, lohnt sich der Aufwand gegebenenfalls nicht. Nutzen aber sehr viele Empfänger mobile Endgeräte (iPhones oder Android-Geräte mit Gmail App), kann eine gut durchdachte, ansprechend gestaltete interaktive E-Mail durchaus wesentlich besser performen als die „klassische“ Variante.
Wer mehr zum Thema lesen möchte, findet weitere Informationen in der Salesforce-Dokumentation zu AMP for Email und zum Interactive Email Form Block.
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