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Der E-Mail-Builder von JUNE im Test
Drag-and-Drop-E-Mail-Builder gibt es viele. JUNE von der gleichnamigen Hamburger Softwareschmiede will die Limitierungen etablierter E-Mail-Editoren überwinden und sich damit von der Masse abheben: Der Editor soll E-Mail-Marketing-Manager:innen nicht nur eine einfache Gestaltung von Newslettern ermöglichen, sondern darüber hinaus einen echten Mehrwert bieten. Als E-Mail-Templating- und Produktions-Lösung ist JUNE integrales Modul der Multichannel-Marketingautomationsplattform JUNE. Der E-Mail-Builder kann aber auch standalone genutzt werden. Eine erstaunliche Liste namhafter Firmen, die ihre Marketing-E-Mails z. B. über Salesforce Marketing Cloud oder SAP Marketing Cloud versendet, nutzt JUNE auf diese Weise. Für uns Grund genug, den in JUNE integrierten E-Mail-Editor auf den Prüfstand zu stellen und herauszufinden, ob die Lösung wirklich mehr kann als die anderen von uns getesteten Baukästen. JUNE bietet übrigens auch einen Landing-Page-Editor, den wir für diesem Test aber nicht detailliert betrachtet haben.
E-Mail-Erstellung mit dem JUNE-Editor
Mehr Flexibilität, mehr Freiheit
Wer jemals einen E-Mail-Newsletter oder eine Landingpage mit einem Builder „gebastelt“ hat, weiß, dass fast jedes Baukasten-System früher oder später an seine Grenzen stößt und entweder Design-Kompromisse oder aufwendiges Custom Coding notwendig sind. Hier bietet JUNE tatsächlich mehr Flexibilität und Freiheit als jede andere uns bekannte Lösung und punktet mit vielen komfortablen Features.
Drag & Drop-Editor mit Fokus auf CI-Konformität
Der web-basierte JUNE-Editor arbeitet (wie mittlerweile fast alle Editoren) nach dem Drag-and-Drop-Prinzip. Er bietet vorgefertigte Templates an, die in verschiedene Kategorien sortiert sind. Diese Vorlagen können gemäß der eigenen CI und Stylesheets (Farben, Schriften, Abstände, Button-Styles) angepasst und abgespeichert werden. Alternativ kann man mit einer leeren Vorlage starten und seiner gestalterischen Kreativität freien Lauf lassen. Elemente und Blöcke lassen sich flexibel verschieben, kopieren und anpassen, wie man es von Editoren dieser Art kennt. Außerdem (und das ermöglichen nicht viele Editoren) können auch Elemente innerhalb eines Blocks neu positioniert, verschoben und ausgeblendet werden. Ein entscheidender Vorteil im Alltagsgeschäft: Bei JUNE können gestaltete und befüllte Elemente als Favorit gespeichert und für andere Mailings oder Projekte wieder verwendet werden.
Mobile First und Finetuning
Responsive E-Mails generiert inzwischen jeder Editor – was JUNE von der Konkurrenz unterscheidet sind mehr Möglichkeiten zum „Finetuning“ der Layouts. So ist es möglich, die Abstände der Elemente untereinander bzw. zum Rand der E-Mail definieren oder zwischen verschiedenen (CI-konformen) Button-Designs auszuwählen – in anderen Editoren muss man für unterschiedliche Designs meist mehrere Blöcke anlegen.
Ein weiterer Vorteil von JUNE ist, dass sich Blöcke und Elemente im Drag-and-Drop-Editor mobil aus- oder einblenden lassen. Abstände und Schriftgrößen können für die Mobile-Version des Newsletters individuell oder global angepasst werden. Das heißt, wer seine Marketing-Mails „mobile first“ gestalten möchte, kommt bei JUNE sicher auf seine Kosten.
Man merkt dem Tool an, dass sehr viel Praxiserfahrung in die Entwicklung eingeflossen ist. So hat JUNE vieles, was eine E-Mail in der Produktion „zerschießen“ würde, bedacht und vermieden. Bilder skalieren sich beim Einfügen in den Editor selbst. Man hat die Möglichkeit formatierten Text mit oder ohne Formatierung einzufügen (bei vielen anderen Editoren müssen umständliche Zwischenschritte vorgenommen werden, Formatierung zu entfernen). Und falls man beim Befüllen einer E-Mail doch mal einen Fehler gemacht hat oder ein Kollege etwas überschrieben hat, das man zurückholen will: Es gibt einen Zurück-Button und eine Historie, die die vorherigen Bearbeitungsstände aller Nutzer anzeigt, die an der Mail gearbeitet haben, sodass man auch eine alte Version wieder herstellen kann.
Bei der Preview der E-Mails kann man zwischen verschiedenen Vorschau-Modi wie Desktop, Tablet oder Handy wechseln. Auf diese Weise können E-Mail-Produzent:innen sicherstellen, dass die E-Mail auf verschiedensten Endgeräten mit ihren unterschiedlichen Bildschirmgrößen und Auflösungen gut aussieht.
Nützliche Features
Nutzt man JUNE nicht nur als externen E-Mail-Editor, sondern auch als E-Mail-Marketing-Plattform, lässt sich die eigene Kommunikation sehr komfortabel basierend auf dem Klick-Verhalten des Empfängers über mehrere Anstöße aussteuern: Textlinks, Buttons oder Bilder werden mit einem Klick-Tag und einen Klick-Score versehen, die man gezielt auswerten und für verhaltens- und interessensbasierte Kommunikation nutzen kann.
Um Abwechslung in die E-Mail-Marketing-Kommunikation zu bringen, bietet JUNE auch dynamische und interaktive Elemente im E-Mail-Builder: Slideshows, Bilderkarussells, Countdowns und Interaktive Formulare, z.B. um direkt in E-Mails Bewertungen abzugeben. Leider ist es um die Plattform- und Client-übergreifende Unterstützung der dynamischen („kinetischen“) Elemente nach wie vor nicht gut gestellt (dazu mehr in unserem Blog-Post Bewegende E-Mail-Newsletter) – viele Empfänger werden nur die Fallback-Varienten sehen. Aber dennoch ist es ein großer Vorteil, dass JUNE diese Elemente „out of the box“ bietet und man diese nicht separat programmieren oder auf Drittanbeiter zurückgreifen muss. Das Countdown-Timer-Element ist sehr einfach und beinhaltet keine aufwändigen Hintergrund-Designs und Effekte. Aber für jeden, der bei einer zeitlich begrenzten Aktion ad hoc einen Countdown einbinden will, ist es eine gute Option, die keine zusätzlichen Kosten pro Öffnung verursacht.
Einen weiteren Pluspunkt gibt es von uns dafür, dass JUNE einem auch direkt im Editor selbst anzeigt, ob die verlinkte Seite tatsächlich existiert oder nicht. Eine tolle Unterstützung bei der Qualitätssicherung des Newsletters! Die inhaltliche Prüfung ob das Linkziel auch zum Inhalt passt, muss aber weiterhin ein Mensch übernehmen…
Bildbearbeitung direkt im E-Mail-Editor
Auch beim Thema Artwork zeigt sich JUNE flexibel: Wer schnell ein paar frei verwendbare Stockfotos einfügen will, ist genauso gut aufgehoben wie Marketingverantwortliche, die ihr eigenes Bildmaterial verwenden, zuschneiden und mit Störern versehen wollen. Denn JUNE hat Bilddatenbanken mit lizenzfreien Stock-Fotos direkt integriert, genauso kann aber auch ein eigenes Asset-Management angebunden werden. Bilder können direkt in JUNE editiert werden. Das betrifft nicht nur das Resizing und Zuschnitte; selbst Overlays/Ebenen lassen sich ohne zusätzliches Grafikprogramm hinzufügen. Und man kann auch Bilder komponieren, zum Beispiel eine Rahmen- oder Polaroid-Optik hinzufügen oder Störer auf das Bild legen (etwa einen Playbutton oder ein Preisschild), Headlines hinzufügen und Filter darüberlegen – alles direkt im Tool, das die Bilder dann in die richtige Auflösung für E-Mail herunterrechnet.
Dynamisierung und Individualisierung
JUNE ermöglicht die Dynamisierung und Individualisierung von Blöcken für verschiedene Zielgruppen. Produktbilder und -informationen können auch dynamisch über eine Shop-Integration oder den Google Shopping-Feed über Artikelnummern (SKUs) abgefragt und direkt in die E-Mails eingebunden werden.
Template-Programmierung
Bei vielen Editoren muss man in der Template-Gestaltung Kompromisse eingehen, weil bestimmte Blöcke oder Strukturen nicht im Baukasten abbildbar sind. JUNE dagegen gibt kundigen Entwickler:innen/Designer:innen die Möglichkeit, die Templates auch auf Ebene des CSS/HTML-Code innerhalb des JUNE Template-Frameworks granular zu gestalten und zu optimieren. Templates haben keine feste Struktur, in die man sich als Anwender:in fügen muss.
Mit seinem durchdachten Template-Framework sichert JUNE schließlich die korrekte Darstellung der fertigen E-Mailings in über 50 E-Mail-Clients, darunter Gmail, Outlook, Apple Mail und Yahoo! Mail.
Rollen- und Rechte-Management
Damit nicht jeder am Code „herumpfuscht“, gibt es ein Rollen- und Rechtemanagement, das verschiedene Zuständigkeiten und Kompetenzen im Unternehmen teamgerecht abbilden kann. So darf zum Beispiel ein „Editor“ lediglich ein Template mit Inhalten befüllen und sich design-technisch sehr wenig kreative Freiheit erlauben. Ein „Designer“ kann die Gestaltung des Newsletters beeinflussen und ein „Developer“ sogar den HTML-Quellcode bearbeiten und damit eine vorgefertigte Vorlage stark individualisieren.
Ferner kann externen Partnern wie Kreativ-Agenturen, Texter:innen oder Grafiker:innen Zugang lediglich zum E-Mail Builder gegeben werden, um sensible Inhalte wie personenbezogenen Kundendaten DSGVO-konform zu schützen.
E-Mail-Export und -Versand
Fertig erstellte Mailings lassen sich mit wenigen Klicks exportieren und in die jeweils genutzte Versandplattform übertragen. Alternativ lässt sich auch der E-Mail-HTML- oder AMP-Code herunterladen (noch ein Feature, das viele andere Editoren nicht bieten).
Es kann natürlich auch innerhalb von JUNE selbst versendet werden. Für die Planung des Versands bietet JUNE eine Kampagnenübersicht in Listen- und Kalenderform an.
Usability
Man merkt es unserer Schilderung an: Wir haben bisher wenige Tools getestet, die so viele Freiheiten und Möglichkeiten und dazu noch jede Menge sinnvolle Features bieten. Das gilt insgesamt auch für die Bedienung: Der Editor ist anpassbar an die jeweiligen Anforderungen der Nutzer:innen. Für die einfache Handhabung verfügt der Editor über Keyboard-Shortcuts, Rechtsklick-Kontext-Menüs, eine Ebenen-Übersicht und mehrere Vorschauansichten.
Sollte man an einer Stelle doch nicht weiterkommen, lässt sich JUNE über eine Chat-Maske direkt kontaktieren, ohne dass der Editor verlassen werden muss. Bei vielen anderen Plattformen verweisen Support-Chats sehr oft auf generische Hilfeseiten und setzen sich erst nach mehrfacher Nachfrage detailliert mit einem Problem auseinander. Die JUNE-Entwickler:innen und Designer:innen können sich direkt in den Kunden-Account einloggen und live weiterhelfen.
Die Vielzahl an Möglichkeiten kann jedoch gleichzeitig Fluch und Segen sein – JUNE ist komplex und umfassend. Wer bislang mit einem einfachen Editor gearbeitet hat, sollte mit einem anfänglichen Schulungsaufwand rechnen. Danach eröffnen sich dann aber schier unzählige Möglichkeiten, was die Newsletter-Gestaltung angeht.
Kosten
JUNE bietet verschiedene Modulpakete, die bei 190 Euro im Monat starten. Im Vergleich zu reinen E-Mail-Buildern scheint das erstmal viel, allerdings kann sich das durch die Arbeitserleichterung, die der JUNE-Editor im Alltag bietet, durchaus rechnen. Dafür erhält man nicht nur einen mächtigen Drag-and-Drop-Editor, sondern eben auch eine Multichannel-Marketingautomation-Plattform mit Features, die wir sonst nur von sehr viel teureren Enterprise-Plattformen kennen. Die Kosten steigen bei hohen Empfängerzahlen nicht wie bei anderen Anbieter:innen exorbitant an und lohnt sich dadurch gerade bei hohen Versandaufkommen recht schnell.
JUNE Newsletter Tool: Impressionen
Zusammenfassung und Fazit
Pluspunkte: Der JUNE-Editor …
- ist hochgradig anpassbar an die jeweiligen (System-)Anforderungen der Unternehmen.
- eignet sich hervorragend für die Erstellung responsiver E-Mails.
- ermöglicht Zugang zum Quellcode des Templates, um es noch stärker zu individualisieren.
- garantiert die korrekte Darstellung von E-Mails in 50+ E-Mail-Clients inkl. zukünftiger Updates.
- bietet einen unmittelbaren Support-Service direkt im Editor selbst an – mit direktem Kontakt zu Programmierer:innen & Designer:innen.
Minuspunkte: Das JUNE Newsletter Tool: …
- verlangt aufgrund seiner Komplexität ein gewisses Maß an Schulung und Eingewöhnung.
- liegt kostenmäßig über dem Niveau vieler kleiner externer „standalone“ Editoren.
JUNE spielt in einer eigenen Liga – es kann viel mehr als viele Editoren, die bei Versandplattformen integriert sind oder als von uns getestete externe Editoren. Dass damit höhere Kosten und mehr Schulungsaufwand einhergehen, ist aus unserer Sicht durchaus gerechtfertigt. Wer hohe Ansprüche an seine Landingpages, Website und Shop-Content hat, sollte sich JUNE auf jeden Fall ansehen.