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Deployments mit Package Manager und Deployment Manager
Wer in Salesforce Marketing Cloud aufgesetzte Prozesse von einer in eine andere Business Unit übertragen möchte, kann das nicht allein mit ‚Geteilten Ordnern‘ machen, sondern braucht ein Tool, das sowohl einzelne Elemente als auch ganze Automations oder Journeys übertragen kann. Anwendungsfälle gibt es dafür viele: angefangen beim effizienten Aufsetzen und Betrieb einer Test-Business Unit bis zum seriellen Ausrollen von Standard-Prozessen und Assets in beliebig viele Business Units. Sobald ein oder mehrere Prozesse aus einer Business Unit in einer anderen repliziert werden müssen, bedeutet das viel repetitive manuelle Arbeit. Das hat auch Salesforce erkannt und hat im April 2021 Package Manager für alle Accounts bereitgestellt.
Package Manager soll die Möglichkeit bieten, Elemente – ganze Attribute Groups inkl. aller verknüpften Data Extensions, Journeys und der darin verbauten Activities, Automations, Assets, Content Blöcke wie Layouts, Code Snippets und Templates zu einem Paket zu schnüren und von einer Business Unit in eine andere zu deployen. Die Idee ist nicht neu, denn Salesforce hatte bereits im Jahr 2019 eine ähnliche App im AppExchange publiziert, nämlich Deployment Manager. Deployment Manager – eine Entwicklung der Salesforce Labs – ist verglichen mit dem heutigen Package Manager jedoch ein rudimentäres Werkzeug, das viel manuelle Nacharbeit verursacht. So werden mit Deployment Manager nur unkonfigurierte Journeys und Automations deployt, die händisch nachbearbeitet werden müssen, während Package Manager fertig konfigurierte Journeys und Automations einschließlich deren Inhalt verpacken kann. Lesen Sie hier mehr zu den Unterschieden zwischen Deployment und Package Manager.
Dennoch: Mit der Entwicklung von Deployment Manager zu Package Manager ist bei Salesforce ein klarer Schritt in Richtung Automatisierung des Deployment-Prozesses erkennbar.
Mit dem Juni-2021-Release hat Salesforce Package Manager mit weiteren unterstützen Objekte angereichert. Darunter ist auch die Möglichkeit, API Events sowie viele Automation Activities wie File Transfer, File Import und Data Extract Activities zu deployen. (Mehr Informationen: Package Manager Enhancement im Juni 2021)
Die komplette Liste der unterstützen Objekte finden Sie hier.
Die unterstützen Objekte werden in fünf verschiedenen Kategorien geführt und lassen sich entweder durch das Browsen der Kategorien oder durch Suchen nach Namensinhalten frei zusammenklicken. Außerdem liefert Package Manager eine Item Summary; inkl. Dependenzen-Analyse und Statusmeldungen (ob das Paketieren erfolgreich war oder nicht). Dabei lassen sich einzelne Elemente, die keine bis wenig Abhängigkeiten haben, meist problemlos verpacken und in einer anderer Business Unit entpacken und erscheinen dann inkl. Ihres Ordners.
Will man allerdings komplexe Automations oder Journeys deployen, wird man früher oder später auf Fehlermeldungen stoßen, die den Einsatz von Package Manager in der Praxis herausfordernd gestalten. Wer etwa eine Template-basierte E-Mail deployen möchte, wird eventuell auf den Hinweis stoßen, dass dabei unaufgelöste Variablen bestehen, was bei hochpersonalisierten E-Mails Standard sein sollte. Werden Triggered Send Data Extensions deployt, muss sichergestellt werden, dass das Data Extension Template für Triggered Sends Data Extensions freigeschaltet ist. Darüber hinaus werden beispielsweise Classic Content Emails und bestimmte Journey Activities nicht von Package Manager unterstützt.
Die von Package Manager gemeldeten Fehler müssen zuerst beseitigt werden, bevor man die gewünschten Elemente paketieren kann. Obgleich sinnvoll, ist es eine ziemlich zeitraubende Angelegenheit, wenn beispielsweise in E-Mails dynamische Content-Blöcke verbaut sind, die anhand von Filtered Data Extensions hochpersonalisiert an zig Zielgruppen ausgesteuert werden. Denn Filtered Data Extensions lassen sich nicht deployen, sodass ein Deployment einer solchen E-Mail schlicht nicht möglich ist.
Fazit
Mit Package Manager geht Salesforce den nächsten logischen Schritt in der Weiterentwicklung der Deployment-Möglichkeiten in Marketing Cloud. Technischen Anwendern erschließen sich damit neue Wege zum optimierten und effizienten Rollout standardisierter Prozesse. Jedoch haben unsere Praxistests gezeigt, dass Package Manager noch nicht das hält, was er in der Theorie verspricht. Dies betrifft vor allem das Paketieren und Deployen von komplexen Prozessen.
Welche Schlussfolgerungen haben wir daraus gezogen?
Um auch Deployments komplexerer Prozesse wirklich effizient und standardisiert durchführen zu können, haben wir deshalb ein Tool entwickelt, das die Einschränkungen von Package Manager und Deployment Manager überwindet – wir nennen es „Smart Sandbox“. Mit Smart Sandbox können ganze Prozesse inkl. aller Prozessbestandteile mit wenig Aufwand von einer Business Unit in eine andere übertragen werden. Damit lassen sich per Blueprint beliebig viele Business Units mit Standardprozessen ausstatten und auf Wunsch auch eine Sandbox erstellen, in der Datenprozesse aufgebaut, getestet, optimiert und dann in die Live-Umgebung ausgerollt werden können. Ähnlich wie bei Package und Deployment Manager werden alle Prozessbestandteile paketiert und können dann in beliebige Umgebungen deployed werden. Die entscheidenden Unterschiede:
- Alle zum Prozess dazugehörenden Assets werden erfasst. Mit Hilfe des Smart Editors lässt sich im Gegensatz zu Package Manager der Code editieren und validieren, Fehler werden im Code hervorgehoben, sodass sie rasch gefunden und beseitigt werden können.
- Darüber hinaus bietet Smart Sandbox eine Lückenanalyse, die Differenzen von Assets zwischen Business Units schnell und einfach erkennt und etwa nach einer Migration sicherstellt, dass Business Units auf demselben Stand sind.