E-Mail-Klicks von der Firewall
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25. März 2018
„Was ist der perfekte Zeitpunkt für meine E-Mail-Kampagnen? Können wir in dieser Hinsicht noch weiter optimieren? Systematisch testen?“ Diese Fragen stellen uns unsere Kunden immer wieder. Die Fragen scheinen berechtigt, denn je „besser“ der Versandzeitpunkt gewählt ist, desto mehr Leser öffnen ihre E-Mails – und desto mehr Umsatz generiert die E-Mail-Kampagne.
So lautet zumindest die Theorie. Die Realität hingegen hält nicht viel von dieser Theorie. Oder anders formuliert: Natürlich spielt der Versandzeitpunkt eine Rolle. Aber eben nur eine Nebenrolle.
Die Suche nach einem statischen „optimalen Versandzeitpunkt“ für alle Kampagnen geht an der Realität vorbei. Den besten Versandzeitpunkt gibt es schlichtweg nicht. Wann E-Mails gelesen werden, unterscheidet sich von Zielgruppe zu Zielgruppe, von Leser zu Leser und von E-Mail zu E-Mail. Dazu kommt noch, dass fast jeder heutzutage ein Smartphone oder Tablet besitzt. Das bringt eine weitere Variable in die Gleichung, denn Ihre Leser beschäftigen sich nicht nur zu Hause vor dem Computer oder im Büro mit ihren E-Mails, sondern jederzeit auch unterwegs.
Es ist nahezu unmöglich, den perfekten Versandzeitpunkt für alle Ihre Abonnenten zu bestimmen. Sicher, es gibt in einigen Branchen und Zielgruppen Wochentage oder Versandzeiten, in denen E-Mails statistisch häufiger gelesen werden. Einige E-Mail-Versandtools versuchen, den besten Versandzeitpunkt pro Zielgruppe und Branche per Algorithmus vorherzusagen oder gar den perfekten Versandzeitpunkt pro Empfänger zu ermitteln. Basierend auf dem individuellen Öffnungsverhalten wird dann der Newsletter innerhalb von 24 Stunden nach Versandstart zugestellt, je nachdem, wann der angeblich beste Zeitpunkt für jeden User ist.
Aber Hand aufs Herz: Wann genau würden Sie persönlich eine E-Mail zum Thema Mode, Software oder Hundefutter lesen und darin klicken? Wenn die E-Mail pünktlich um 11:30 Uhr in Ihrem Posteingang landet? Oder doch eher dann, wenn der Inhalt der E-Mail Sie interessiert? Wenn Sie sich zu sehr auf die Suche nach dem perfekten Versandzeitpunkt versteifen, laufen Sie Gefahr, einen viel wichtigeren Faktor im Email-Marketing aus den Augen zu verlieren.
Dieser Faktor ist die Relevanz, die Ihre E-Mails für Ihre Leser haben.
Wenn Ihre E-Mails für Ihre Leser relevant sind, dann macht es grundsätzlich keinen Unterschied, ob sie die Mail vormittags, mittags, abends oder in der Nacht zugestellt wurde. Bei einer hohen Relevanz werden die Mails von Ihren Lesern auch geöffnet
Um eine hohe Relevanz zu garantieren, müssen Sie mehrere Faktoren beachten (vgl auch dieser Artikel ): die Zielgruppensegmentierung, die passgenaue Selektion der Informationen und Produkte, die richtige Tonalität und Informationstiefe und der Kontext, in dem Ihre Leser Ihre E-Mails öffnen.
Stellen Sie sich zum Beispiel vor, Sie schicken Ihren Empfängern ein zeitlich begrenztes Sonderangebot. Nun öffnen manche Ihrer Leser die E-Mails erst am nächsten Tag, wenn das Angebot bereits abgelaufen ist. Die E-Mail ist in diesem Fall für den Leser nicht relevant.
Sie können nicht bestimmen, wann Ihr Abonnent die E-Mail tatsächlich liest. Sie können aber dafür sorgen, dass die E-Mail zum Öffnungszeit für Ihren Leser immer relevant ist.
Wir reden in diesem Zusammenhang von einer Open Time Optimization, im Gegensatz zur viel diskutierten Send Time Optimization (also der Frage nach dem optimalen Versandzeitpunkt).
Ein ausgezeichnetes Mittel, um für eine hohe Relevanz zu sorgen sind kontextsensitive E-Mails. Das bedeutet, dass der Inhalt Ihrer E-Mails automatisch an den Kontext angepasst wird, in dem Ihre Leser die Mails öffnen. Hier sind nur einige Beispiele:
- Ort: Wo befindet sich Ihr Leser beim Öffnen der E-Mail? Ist er unterwegs und öffnet mit einem Mobiltelefon? Je nach Standort können Sie zum Beispiel auf ein Angebot in der nahegelegene Ladenfiliale verweisen.
- Zeitpunkt: Wann wird Ihre Mail gelesen? Ist ein zeitlich begrenztes Angebot bereits abgelaufen, kann der Inhalt Ihrer Mail entsprechend angepasst werden.
- Ansprache: Je nach Zeitpunkt kann der Inhalt Ihrer E-Mail personalisiert werden. Wünschen Sie Ihren Lesern zum Beispiel einen guten Morgen oder einen schönen Abend, um Ihre Email so relevanter zu gestalten.
- Wetter: Das Wetter hat einen nachweisbaren Einfluss auf die Stimmung und Kaufbereitschaft. Zeigen Sie also je nach Wetterlage unterschiedliche Produkte, die zur Situation des Empfängers passen.
- Gerät: Der Inhalt der E-Mail wird automatisch an das Gerät Ihrer Nutzer angepasst. So müssen Sie zum Beispiel für ihre Apps nicht mehrere Download-Links in die E-Mail packen. Statt dessen werden für Android Geräte und iPhones automatisch die passenden Links eingefügt.
- Social Media: Beim Öffnen können Sie zum Beispiel automatisch Ihre aktuellsten Twitter-Mitteilungen oder Instagram-Posts in der E.Mail anzeigen lassen.
Dies sind nur einige Möglichkeiten, mit denen Sie Ihre E-Mails an den jeweiligen Öffnungskontext anpassen können. Anstatt dem perfekten Versandzeitpunkt hinterherzujagen, stellen Sie so sicher, dass Ihre E-Mails für Ihre Leser immer relevant sind – egal wann, wo und mit welchem Gerät sie geöffnet werden. Die Frage nach dem perfekten Versandzeitpunkt rückt so in den Hintergrund.