Top oder Flop? Wir testen sieben E-Mail-Builder und Newsletter-Baukästen
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Wie bekomme ich mein Firmenlogo in der Inbox angezeigt?
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Wie können Unternehmen zeigen, dass Newsletter wirklich von ihnen kommen? Zwar gibt es im E-Mail-Marketing technische Authentifizierungsverfahren, die sicherstellen, dass der Versender auch der ist, der er vorgibt zu sein. Diese werden vom Internet Service Provider geprüft (mehr dazu hier). Aber für die einzelnen E-Mail-Empfänger:innen ist es dennoch sehr schwer, auf Anhieb zu erkennen, ob die Mail in der Inbox wirklich von ihrer Bank oder seinem Lieblingsversandhändler kommt, oder ob es sich um eine gut gemachte Phishing Mail handelt.
Logos der Absender bieten hier Orientierung und zeigen direkt in der Inbox, bei welchen Unternehmen es sich um authentifizierte und vertrauenswürdige kommerzielle Mail-Versender handelt. Leider gibt es aber, wie bei so vielen Themen im E-Mail-Marketing, auch hier einen Haken: Bei der Einbindung von Logos für die verbesserte E-Mail-Sichtbarkeit und Vertrauensaufbau in der Inbox gibt es keinen einheitlichen Standard. Wie wir bereits in unserem Artikel „Auffallen statt untergehen“ dargestellt haben, gibt es mehrere Ansätze, zum Beispiel:
Trusted Dialog von United Internet prüft die DKIM-Signatur der Versanddomain sowie die Versand-IP und stellt dann die Mails mit Prüfsiegel und Logo des Unternehmens in die Inbox zu – jedoch nur bei GMX, Web.de, 1&1, T-Online und Freenet.
BIMI (Brand Indicators for Message Identification) nutzt die etablierten Authentifizierungsprotokolle SPF, DKIM und DMARC (die E-Mail-Sender- und Envelope From-Domain müssen übereinstimmen), um im Empfänger-Postfach geprüfte und vertrauenswürdige Absender mit dem Firmen-Logo anzuzeigen. Hinter BIMI stehen unter anderem Google, Fastmail, Mailchimp, Yahoo und Validity. Aktuell wird das Verfahren von Yahoo!, AOL, Fastmail, Gmail und ab Herbst 2022 auch von Apple Mail unterstützt. Wann (und ob) andere ISPs nachziehen, steht noch nicht fest.
BIMI ist kostenfrei – man muss sich lediglich um das korrekte Sender Domain Alignment kümmern, sowie einen BIMI DNS Eintrag im Nameserver vornehmen und ein Logo im SVG Format bereitstellen.
Hier gibt es ein großes Aber: Das Logo wird nur bei guter Reputation und einer großen Versandmenge abgebildet, wozu es allerdings keinen offiziellen Richtwert gibt. Unternehmen mit kleineren Versandlisten unter 15.000 Kontakten können aktuell nach unserer Erfahrung kaum auf die positiven Inbox-Effekte von BIMI hoffen.
Außerdem sind Fastmail, Yahoo und AOL im deutschsprachigen Raum nur mit geringen Marktanteilen vertreten, so dass ohnehin nur ein Bruchteil der deutschen Empfänger das BIMI Logo in der Inbox sehen würde. Der große Player Gmail (Aktueller Inbox-Marktanteil in Deutschland 28 %) unterstützt zwar BIMI, allerdings unterstützen sowohl Google als auch Apple Mail nur die BIMI-Variante, die den Erwerb eines mit 1.499 USD pro Jahr kostenpflichtigen VMC-Zertifikats voraussetzt. Dafür muss das Logo bei einem Patentamt trademark-geschützt sein.
Microsoft/Outlook.com, was von 9 % der deutschen Konsument:innen als E-Mail-Adress-Provider genutzt wird, unterstützt BIMI nicht, genauso wenig wie Vodafone.
Fazit: Firmenlogos in der Inbox sind eine gute Sache – leider gibt es (noch) keine einfache und kostengünstige Lösung, um dies flächendeckend einzusetzen. Wie man zumindest in Gmail sein Firmenlogo auch ohne das technisch und finanziell aufwändige VMC-Zertifikat angezeigt bekommt, verraten wir in unserem Marketing-Hack.
Marketing-Hack! Ihr Logo in der Gmail-Inbox – ohne teure Zertifikate
Wir versenden unseren Publicare Newsletter mit dem Absender Robert Harnischmacher und der E-Mail-Adresse news[at]email.publicare.de mit dem ESP unserer Wahl. In Gmail wurde für unseren Absender immer ein bunter Kreis mit „R“ als Absender-Icon angezeigt – was definitiv nicht das ist, was wir als Versender wünschen. Wir haben experimentiert und festgestellt, dass auch wenn man kein VMC-Zertifikat für BIMI erworben hat, man durchaus Einfluss darauf nehmen kann, welches Icon in der Inbox angezeigt wird.
Wie? Legen Sie sich ein eigenes Google-Konto für Ihre Absender-Adresse an!
Auch wenn Sie nicht Gmail, sondern einen ESP zum Versenden von E-Mails verwenden, funktioniert das, denn Sie können ein neues Google-Konto nur für diesen Zweck einrichten:
- Richten Sie ein neues Google-Konto ein: Besuchen Sie in einem Inkognito-Fenster https://accounts.google.com
- Wählen Sie bei der Eingabe Ihrer E-Mail-Adresse die Option „Stattdessen meine aktuelle E-Mail-Adresse verwenden“
- Geben Sie Ihre Newsletter-Versand-Email-Adresse an – in unserem Fall news[at]email.publicare.de
- Bestätigen Sie, dass Sie der Inhaber dieser Adresse sind mit dem zugesendeten Verifizierungscode
- Loggen Sie sich in Ihr neues Google-Konto ein und legen Sie als Bild für dieses Konto Ihr Firmenlogo fest (oder was auch immer Sie wollen)
- Warten Sie (bis zu zwölf Stunden) und dann wird Ihr Firmenlogo in Gmails Webmail und mobilen Clients angezeigt